Der Bildungsstreik 2009 hat gestern mit den Demos in über 70 Städten mit insgesamt ca. 250.000 Teilnehmer_innen seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden. In Hamburg demonstrierten gestern zwischen 10.000 und 15.000 Schüler_innen, Student_innen, Lehrer_innen, Professor_innen und wissenschaftliche Mitarbeiter_innen gegen die aktuelle Bildungspolitik: für freie Bildung, gegen die Ökonomisierung von Bildung, gegen Studiengebühren, für die Überwindung des Bachelor-/Master-Studiensystems in seiner jetzigen repressiven und bildungsfeindlichen Form…
Am 23.April war die Präsidentin der Uni Hamburg Monika Auweter-Kurtz von Studierenden der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft auf einer Sitzung in der es um die Haushaltsplanung für die Fakultät ging, besucht worden. Mit einigen Forderungen und unbequemen Fragen konfrontiert, entschied sie sich, nachdem sie die Polizei informiert hatte, zu einer hurtigen Standortverlagerung, die sie vom Hauptgebäude der Uni durch ein angrenzendes Hotel in ein Taxi führte.
An anderer Stelle wurde darüber bereits berichtet, z.B. hier und hier. Das Hamburger Abendblatt und die taz hatten berichtet und auch Fotos von der Aktion waren bereits zu sehen.
Doch nun gibt es auch ein Video der rasanten Flucht Auweter-Kurtzens im Netz:
Leider hat sie sich bisher nicht dafür entschieden, in ihrem Taxi nach Paris oder Stuttgart zu fahren und dort vorerst zu bleiben. We’ll see…
Und hier noch ein Schwung Fotos von einer Rundfahrt durch den Hamburger Hafen im Mai 2009. Zu sehen sind die frisch herausgeputzte „Mein Schiff“, ein drehendes Containerschiff vor dem Hansahafen, die 50er Schuppen mit den schönen alten Hafenkränen, die „Hille“, die „Bleichen“, der „Sauger IV“ vor dem Hafenmuseum, Hausboote im Spreehafen und das goldene Kalb:
Hier gibt es einige Fotos zu sehen, die auf einer Übungsfahrt mit einer sympathischen alten Barkasse von der Hafen City in die Bille im April diesen Jahres entstanden sind. Es geht von der Baustelle der Elbphilharmonie, die erst kürzlich (am 1.Mai) Opfer einer wohlverdienten Schuhwurf-Aktion wurde (siehe hier (ab 1:20)), vorbei an Containerterminals und unter den Elbbrücken hindurch in Richtung Bille. Viel Spaß!
Im WDR 5 Morgenecho wurde heute morgen eine schöne und hörenswerte Glosse von Fritz Eckenga über die aktuelle „Berliner Rede“ des „Bundesweihnachtsansprachenhalter für alle Jahreszeiten (BWAJ) Horst Köhler“ ausgestrahlt. Sie ist auf der Homepage des WDR nachzuhören. Siehe auch den Artikel „Die Menschheit sitzt in einem Boot“ auf Telepolis. Thx to Methedras aus dem Telepolis-Artikelforum.
Vom 7.-16. Februar habe ich mit einer Gruppe von 13 anderen Teilnehmer_innen aus Deutschland und weiteren 10 Teilnehmer_innen aus Frankreich am Grundkurs der BAFA- und Juleika-Schulung teilgenommen. (BAFA steht dabei für „Brevet d’Aptitude aux Fonctions d’Animateur en Accueils Collectifs de Mineurs“ (~ etwa „(französischer) Befähigungsnachweis für Freizeitgestalter_innen“) und Juleika für „Jugendleiter_innen-Karte“.)
Die Schulung wurde von der AGfJ (Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände) und der CEMEA (Centre d’entraînement aux méthodes d’éducation active) in Kooperation veranstaltet. Die CEMÉA ist eine 1937 in Frankreich gegründete Bewegung, die sich für „Bildung von unten“ (education populaire) einsetzt und nach reformpädagogischen (éducation nouvelle) Grundsätzen arbeitet. (à la Montessori, Freinet, …)
Das Seminar fand in einem Internat am Rande der kleinen Stadt Ancenis in der Nähe von Nantes in der Region Pays de la Loire in Westfrankreich statt.
Vom 3.11-8.11.08 fand an der HfbK ein Symposium zum Thema „Virtualität und Kontrolle“ (Internationales Symposion zu den Kontrollgesellschaften) statt. In diesem Rahmen wurden viele interessante Vorträge gehalten, die nun zum Nachhören online gestellt wurden. Sie finden sich auf der Homepage http://querdurch.hfbk.net/dokumentation.html. Sehr zu empfehlen…
Aus dem aktuellen Sconto-Werbeprospekt im Wilhelmsburger Wochenblatt. Dazu fällt mir nur ein: „Bettwurst reloaded“ bzw. „Bettwurst never ends“. Was meint ihr? DER Slogan in einer Broschüre, die die ausführliche Besprechung des Produkts zum Thema hätte, müsste eigentlich sein:
X aus Z zum Wohnmantel: „Ich stelle mir ein Leben ohne ihn auch nicht mehr so vor!“
Am 10.12. folgte ich einer Einladung und besuchte das im Sommer in der HafenCity neu eröffnete Internationale Maritime Museum Hamburg – auch bekannt als Tamm-Museum, so bezeichnet nach seinem Stifter – Peter Tamm.
Das Museum befindet sich in dem historischen Kaispeicher B mit mehreren Tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche, der von der Stadt aus öffentlichen Geldern (immerhin 30 Mio. €) renoviert und dann der „Peter Tamm sen. Stiftung“ für 99 Jahre in mietfreier Erbpacht überlassen wurde. Freundlicherweise hat die Stadt Hamburg gleich jegliche Einflussnahme auf das, was in dem Gebäude fortan geschieht gleich mit abgetreten. (So läuft das halt mit der Privatisierung öffentlichen Eigentums… (zur Erinnerung: privatisieren: lat.von privare ~ rauben))
Seit Juni 2008 findet sich in dem Kaispeicher nun auf 9 Etagen eine Ausstellung der Modellschiff-, Handwaffen und Militaria-Sammlung Peter Tamms. Ergänzt wird dieses Sammelsurium durch verschiedene Ausstellungselemente, die von Unternehmen wie z.B. dem Logistik-Unternehmen Kühne&Nagel oder dem Luxus-Reiseveranstalter Sea Cloud Cruises gestellt wurden: Public Private Partnership par excellence… Das Bekanntwerden der Ausstellungspläne hatte in den vergangenen vier Jahren verschiedenste Kritik laut werden lassen. So wurde 2006 von der Initiative Tamm-Tamm die Aktion „Künstler informieren Politiker“ gestartet (mehr dazu siehe hier). Die aktuelle Gestaltung des Museums ist sicher auch als Antwort darauf zu lesen, wenn auch eine bemühte. Auch bei der Eröffnung des Museums war kreativ protestiert worden (siehe z.B. hier)
Aber zurück zu meinem Besuch (Fotos finden sich hier): [Read more →]